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Früchte III

Früchte II

Früchte I

Geborgenheit?

Sofijas Welt I

Sofija (Früchte – Sofijas Welt II)

Vergissmeinnicht (Früchte - Sofijas Welt III)

Das erste Jahr ist vorbei

Ambivalenz

Vater auf der Wippe II, Foto: Echo of Light

Der Zyklus „Ursprung und Fruchtbarkeit“

Auf den ausgewählten Bildern aus dem Zyklus „Ursprung und Fruchtbarkeit“ sind die Themen Fruchtbarkeit, Mutterschaft und Mutter-Kind-Beziehung in Form von gegenständlicher Malerei offenkundig ersichtlich.

Nebst den augenscheinlichen Themen wie „Frucht tragen“, „Fruchtgebären“, „Leben schenken“ und durch das eigene Kind „beschenkt sein“, setzen sich einige Bilder des Zyklus auch mit dem Prozess des „Entleerens“ im seelischen Sinne auseinander. Von verborgener seelischer Verbundenheit führt der Weg des Gebärens zur Trennung, Entbindung, äußerlicher „Erscheinung“ des Kindes und, wenn geglückt, zu einer neuen inneren Verbindung. Der Erfahrungsweg „vom Mutterwerden zum Muttersein“, „von der Jungfräulichkeit im Muttersein“ zur „Frau im Muttersein“ führt unweigerlich zur Suche nach den inneren „Früchten“ im eigenen verborgenen „Hortus conclusus“, die in sich die Süße der Geborgenheit und der Liebe tragen und die in neuer Bindung zum Kind eingewebt sein sollen. Dieser Prozess fängt an mit der Suche nach den Früchten der Geborgenheit und der Liebe, die wir als Neugeborene oder Kleinkinder selbst erfahren haben sollten. Diese Suche wiederum setzt eine Auseinandersetzung mit der eigenen Familie und das Aufspüren von Bindungen voraus, die uns empfinden lassen, ob wir in uns ausreichend Früchte und Geschenke spüren, die wir weitergeben können. Durch die neue Mutterrolle können manchmal zarte oder unreif empfundene Früchte tagtäglich nachreifen. Die in den Werken abgebildeten Früchte stehen symbolisch für die „Früchte der Geborgenheit und Liebe“ und deren Reifung. Das Motiv der anthropomorphen weiblichen Skulpturen1, die auf drei der hier präsentierten Werken erscheinen, steht einerseits als Symbol des im Einklang mit der Natur stehenden, dem göttlichen, regenerativen Zyklus ähnelnden weiblichen Prinzips, als Symbol der Fruchtbarkeit, des Lebenssinns, der Liebe. Andererseits steht das Motiv für den Ursprung von jedem von uns, als Symbol der Verbindung zu unseren eigenen Geschichten und unserem eigenen Erbe sowie als Verweis, als Verbindung zum Herkunftsland, zur „Provenienz“ der Künstlerin.

Die Auseinandersetzung mit der eigenen Familie, das damals in den Beziehungen Empfundene, kann manchmal durch alte Fotos ausgelöst oder aus dem heutigen Empfinden der vergangenen Zeit heraus neu interpretiert werden. Bei der malerischen und zeichnerischen Umsetzung offenbaren sich dabei Gefühle und Zustände voller Zärtlichkeit und Kindesglück, aber auch, die Perspektive des Kindes einnehmend, von ungewollter Distanz, Unverständnis, Traurigkeit und Ausgeliefertsein. Auf einem der hier präsentierten Bilder stehen eine bläuliche-kühle Atmosphäre, die unterschiedlich abgebildeten Gefühle der Akteure sowie ihre räumliche Distanz für die nicht so seltene Ambivalenz in der Mutter-Kind-Beziehung.

Der Zyklus „Ursprung und Fruchtbarkeit“ umfasst 10 Bilder auf Leinwand (in Öl und Ölpastell) unterschiedlicher Formaten sowie 12 kleinere Bilder in Mischtechnik auf Papier. Weitere 2 Ölbilder stehen in engem Bezug zum Zyklusthema.