… Vom Rheingold zur Götterdämmerung


… von Urgöttinnen Vinčas* zu Trojana, Živa, Fricka, Frigg und Perchta..., von Lada und Vesna zu Freya, Mokoša, Aphrodite und Venus..., von Vinčas*-Urgöttern zu Trojan, Triglav, Svarog Svetovid, Radigast und Wotan…, von Perun zu Donner, Thor, Zeus und Jupiter…, von Dažbog zu Freyr oder Froh… und sie kommen und gehen in verschiedenen Hypostasen...


*Die Vinča-Kultur entwickelte sich vom 6. bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. im Südosten Europas entlang des Donaubeckens, im Gebiet des heutigen Serbien, Rumänien, Bulgarien und Mazedonien.

Zwischen den Welten I., Foto: Echo of Light

Zwischen den Welten II., Foto: Echo of Light

Zwischen den Welten III., Foto: Echo of Light

Flusstöchter, Wasserfeen oder Rusalka-Nymphen (Das Rheingold I), Foto: Echo of Light

Wotan und Fricka als Hypostasen vieler Götter (Das Rheingold II), Foto: Echo of Light

Wo sind die Walküren? (Gartenträume I): Foto: Echo of Light



In der Verbindung von Ideal- und Traumlandschaften, von Orten der Lust und Liebe, von verschlossenen Gärten und Quellen mit dem Wasser des Lebens erzählen uns die Bilder aus dem Zyklus „Zwischen den Welten dringen die Mythen herein“ den Weg vom eigenen Selbst in der äußeren Welt zu einem Selbst im Inneren. Dieser Weg führt zur Einkehr und Kontemplation, zur Suche nach Seligkeit, Sinnlichkeit, Liebe und zu den inneren Früchten der Seele. Die Motive des dunklen, mystischen und vernebelten Waldes und Dickichts, die in diesem Gemäldezyklus häufig vorkommen, äußern dabei die unbewussten Zustände, Impulse und Sehnsüchte, die auf diesem Wege unvermeidbar erscheinen.

In der Prähistorie wurde die jährliche Erneuerung des Lebens verehrt. Auf den Gemälden von Mirjana Avramović steht das Motiv der Urmutterskulpturen damit in Verbindung. Die Präsenz dieser Skulpturen steht symbolisch für das Leben und die Fruchtbarkeit in all ihren Facetten. Die Skulpturen stellen auch eine Verbindung zur Herkunft der Künstlerin her: Es handelt sich um anthropomorphe Figuren, die beispielsweise in den archäologischen Funden der Vinča-Kultur an der Donau in Serbien und auf dem Balkan zu finden sind. Ihr Ausdruck auf den Bildern ändert sich stetig.

Auf dem ganzen europäischen Kontinent treffen wir seit der prähistorischen Zeit und im Heidentum immer wieder verwandte Mythen von Urgöttinnen und Urgöttern an. Obwohl sie in verschiedenen Kulturen unter verschiedenen Namen bekannt sind, vereinen sie mit den gleichen mythischen Figuren und ihren Bedeutungen die Völker Europas.

Durch die Tetralogie „Der Ring der Nibelungen“ von Richard Wagner, vor allem durch das „Rheingold“ und die dort vorkommenden Urgottheiten und ihre Nachkommen inspiriert, sind in den Darstellungen von Wotan und Fricka die verschiedenen Hypostasen vieler Gottheiten des europäischen Kontinents seit der Vinča-Kultur vereint. Auch weit entfernt von dem Geburtsort im Süden kann man seine Urahnen im Norden symbolisch wiederfinden.