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Durch Bibelgeschichten, orthodoxen Ikonen und Gebete inspiriert

...von der Verkündigung bis zu den Fragen unserer Zeit über das Christentum und die inneren menschlichen Kämpfe...


David`s Reue

Solomon

Elias

Marias Geburt

Verkündigung (Lukas 1:28,20-32,35)

Mutter Maria

Begegnung, Maria und Elizabeth (Lukas 1:39-56)

Sternenflüsterer (Matthäus 2:1-12)

Geburt Jesu (Lukas 1:4-7)

Mutter Gottes

Flucht nach Ägypten 1 (Matthäus 2:19-22)

Flucht nach Ägypten 2 (Matthäus 2:19-22)

Tod und Kreuzabnahme Jesu (Lukas 23:44-46, 53)

Schutz der Gottesmutter

Aus der Lebensgeschichte der Maria Magdalena

Maria Magdalena

Margaret (Marina) von Antiochia

Alles ist hier und jetzt. Ist es, ist es?

Zorn und Schrei II (Triptychon: Ist es die Hölle?)

Das Gebet zur Heiligen Mutter Gottes für die Verstorbenen

Die Bibelverse und der heutige Zeitgeist des Abendlandes dienten als Inspiration für den Bilderzyklus „Bibelgeschichten“. Er unterscheidet sich vom bisherigen Schaffen der Künstlerin. Die festen Formen sind teilweise aufgelockert und das Fließende und Leichte ist im Kontrast zum Festen und Schweren, Gegenständlichen in einer Ganzheit vereint.

Durch das Ineinanderfließen der Farben sollte ein Pendeln zwischen dem Göttlichen und dem Geerdeten, Menschlichen betont werden. Dadurch sind bei vielen Bildern dieses Zyklus spontane, unmittelbare, unvorhersehbare, sowohl „sättigende“ als auch transparente Darstellungen entstanden. Die bekannten Bibelstellen wurden neu interpretiert. Die Ebene der ostchristlichen Mystik des Lichts, im Westen größtenteils vergessen, wurde hier betont. Das Flächige dieser Bilder wurzelt in der Welt der orthodoxen Ikonen. So sieht man zum Beispiel beim Gemälde „Verkündigung“ (Lukas 1:28, 20-32, 35), das zu den zwölf besten Bildern des Wettbewerbs „Herimann-Preis“ 2018 gehörte, Leichtigkeit, Licht und Gold, die sich über den Betrachter ergießen. Auch in anderen Bildern mit biblischen Themen, aber auch in „fragenden Bildern“ wie „Alles ist hier und jetzt. Ist es, ist es?“ oder im Triptychon „Zorn und Schrei: Ist es die Hölle?", erscheinen immer wieder „Lichtmomente“.

Im Bild „Alles ist hier und jetzt. Ist es, ist es?“ treffen wir verschiedene Symbole an. Vom Antlitz Christi über das fließende Herz, die Stadt und das Grün bis hin zum Buch, dem Netzkabel, dem Computer und dem Handy. Das Gemälde ist gleichzeitig fragend und nach dem Wahren suchend. Es spiegelt den modernen Zeitgeist des Abendlandes und den Zeitgeist des Christentums und dessen Dilemma wider.

Von den gutenbergischen und lutherischen „Revolutionen der Wörter“ gesegnet, die hier symbolisch durch das Buch dargestellt wurden, das auch eine Bibel sein könnte, sind wir nun durch die Wörter und Bilder unseres Informationszeitalters überflutet. Fernsehen, Radio, Computer, Internet und Handy ermöglichen uns, an allen Ereignissen dieser Welt fast synchron teilzunehmen. Es scheint, dass dadurch alles hier und jetzt verfügbar wäre. Wir können gleichzeitig überall sein, sind jedoch häufig für uns selbst, aber auch für unsere Mitmenschen, innerlich nicht mehr erreichbar.

Das Christusbild, das auf dem Gemälde „Alles ist hier und jetzt. Ist es, ist es?“ zitiert wurde, entstammt der Ikone des Christus Pantokrator aus dem 6. Jahrhundert (Katharinenkloster auf dem Berg Sinai in Ägypten). Zwei unterschiedliche Gesichtszüge der alten Ikone betonen die duale, göttliche und menschliche Natur Christi. Das berühmte Zitat soll als Sinnbild für unsere Seele und unseren Geist, für die verborgenen oder verloren gegangenen, getrennten aber Gott suchenden Teile in unserem Menschsein verstanden werden, die in unserem Inneren, in unserem Herzen und nicht in der Außenwelt geboren werden. In vielen Weltreligionen trifft man auf die Postulate, dass das achtsame Leben im Hier und Jetzt den eigentlichen Sinn unseres Daseins darstellt. Das Himmelreich soll in uns sein, im übertragenen Sinne in unserem Herzen „vernetzt“.